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Juni 2019: Lange Hitzeperioden, späte Kältewellen: Die Gründe für neue Wetterphänomene

In den letzten Jahren kam es global immer wieder zu untypisch lange anhaltenden Wetterlagen, die zu unterschiedlichen Wetterextremen führten. Die Ursache ist ein schwächer werdender Windwirbel um den Nordpol. 

Erinnern Sie sich? Jahrhundertsommer 2003, russische Rekordhitze 2010, langer Winter 2018 bei „Hitze“ in der Arktis und im Sommer 2018 ein sechswöchiges Hoch, das zu Dürreschäden führte. Aber hat das etwas mit dem Klimawandel zu tun? Ja, denn: Normalerweise schließen der Polarwirbel in der Stratosphäre und der Jetstream in der Troposphäre die kalte Luft über dem Nordpol ein. Diese Winde werden von der Coriolis-Kraft (bewirkt durch die Erddrehung) und dem Temperaturunterschied zwischen Nordpol und Äquator angetrieben.

Der Klimamotor stottert

Durch die Klimaerwärmung lässt aber dieser Temperaturunterschied nach: Sowohl die Arktis (mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt) als auch das Meer zwischen Europa und Grönland erwärmen sich deutlich. Diese Meeresregion ist vor allem für Europa eine wichtige „Wetterküche“. Spielen beide Effekte zusammen, verlangsamen sich diese normalerweise recht gerade fließenden Winde und sie beginnen Schlaufen zu bilden (zu „mäandern“) – ähnlich einem Radfahrer, der bei zu geringer Geschwindigkeit die Spur nicht mehr halten kann. In diesen Schlaufen bilden sich Druckgebiete, die wetterbestimmend sind. Durch die Verlangsamung der Winde bleibt   in Folge die Wettersituation in einer Region wochenlang stabil.

Neue Wettermuster

Die Klimaerwärmung führt leider nicht dazu, dass es im Sommer bei uns angenehme ein oder zwei Grad mehr hat, sondern sie verändert auf immer dramatischere Weise die ganze Dynamik des Wetters. Dies führt zu völlig neuen Wettermustern, die alles andere als angenehm sind. 2017 vernichtete ein heftiger Spätfrost weite Teile der Apfelernte, im Herbst 2018 stiegen die Treibstoffpreise, weil der Schiffsverkehr in Norddeutschland wegen Niedrigwasser stark eingeschränkt werden musste. Dieser Tage gehen uns wegen der Dürre letzten Sommer die heimischen Kartoffeln aus. Gerade jetzt hoffen wir wieder auf mehr Regen, damit es heuer wieder genügend heimische Erdäpfel gibt. 

Es gibt keine Profiteure von der Klimakrise

Um das Zwei-Grad-Ziel zu schaffen, dürfen wir nur noch eine bestimmte Menge an Kohlendioxid freisetzen, bis wir bei null Emissionen angelangt sind. Wenn wir so weitermachen, dann haben wir in 16 Jahren unser CO2-Budget aufgebraucht und wir müssen den Schalter plötzlich auf Null umlegen! Seit 2015 steigen unsere Emissionen. Wohin fliegen Sie in den Sommerferien?

Webtipps 

Tauwetter am Nordpol, Eiszeit bei uns … (scilogs.spektrum.de)
bit.ly/2H237Ej

Hitze ohne Ende
(scilogs.spektrum.de)
bit.ly/2Wv0jFj

Extremwetter durch planetare Wellen? (scilogs.spektrum.de)
bit.ly/2H1VbTG

Jetstream (wikipedia.org)
bit.ly/2ZZ2G5o

Rossby-Wellen und Wetter-
extreme (scilogs.spektrum.de)
bit.ly/2PKDhrf

CO2-Budget für Österreich
(global2000.at)
bit.ly/2H36Z8d

Mit freundlicher Unterstützung von

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