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Jänner 2023: Voller Elan ins neue KEM-KLAR!-Jahr!

Die „Kleinregion & KEM-KLAR! Ebreichsdorf“ blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2022 zurück!

Die dritte Weiterführungsphase der „Klima- und Energie- Modellregion Ebreichsdorf (KEM)“ wurde erfolgreich abgeschlossen, der Antrag für die vierte Phase von der Jury des „Klima- und Energiefonds“ positiv bewertet und somit auch genehmigt. Ebenso positiv bewertet wurde unser Antrag zur Aufnahme in das „Klimawandel- Anpassungsmodellregion-(KLAR!)-Programm“. Wir erarbeiten derzeit ein Anpassungskonzept, um Mitte dieses Jahres mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu beginnen.

Die Mitglieds-Gemeinden haben bereits vor Jahren eindeutige Ziele zum Thema Klima- und Umweltschutz definiert, um u.a. einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende bis 2030 zu leisten! Begleitet von „NÖ.Regional“ und unterstützt vom „Klima- und Energiefonds“ starten wir im neuen Jahr in eine weiterführende Periode. Unter diesem Motto stellten wir die Schwerpunkte unserer Arbeit von 2023 bis 2026 näher vor:

GR Otto Strauss (KR-Obmann): Klimawandel- Anpassungsmodellregion (KLAR!)
  • Das Jahr 2022 war das wärmste Jahr seit Messbeginn. Man redet von der Klimakrise.
  • Seitens der Kleinregion Ebreichsdorf hat man im letzten Jahr die Kooperationen stark intensiviert. So wurde die Kooperation mit dem österreichischen Klimafonds erweitert. Wir haben nun neben dem Schwerpunkt Klimaschutz auch einen Schwerpunkt zur Senkung der Betroffenheit des bereits existenten Klimawandels in der Region.
  • Besonders die Hitze und die Trockenheit spüren wir bereits intensiv. Dort wird auch die Herausforderung der Zukunft liegen. Ich nenne ein paar Beispiele:
  • Bisher hatten im 30-jährigen Mittel 12 Hitzetage pro Jahr über 30°C. Bis zum Jahr 2040 könnte dieser Wert bis auf 38 Tage pro steigen!
  • Eine weitere spannende Zahl: Zwischen 1970 und 2000 gab es im Durchschnitt nur eine sogenannte Tropennacht pro Jahr. Das sind Nächte wo die Temperatur nicht unter 25°C fällt. Bis 2100 kann dieser Wert in Ebreichsdorf von 1 Nacht pro Jahr auf bis zu 40 Nächte ansteigen. Zur gleichen Zeit hätten wir dann schon 60 Hitzetage mit über 30°C.
  • Unser Klima würde dann bereits jenem der heutigen Türkei entsprechen. Man bedenke, dass es dann aber nicht aufhören würde, sondern auch nach 2100 noch weiter steigen würde. Wir müssen also dagegen etwas unternehmen.
  • Was unsere Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel betrifft, werden wir vorerst versuchen, die für die Region wichtigen Dinge anzugehen. Das sind: Hitzepunkte in der Stadt; der Umgang mit Regenwasser: Das muss unbedingt zur Nutzung vor Ort gehalten werden, Stärkung der Biodiversität und Artenschutz. Man darf nicht vergessen, dass unsere Bäche und Flüsse in der Region im Sommer ebenfalls schon unter Wassermangel leiden. Damit verbunden steht die Tier- und Pflanzenwelt ebenfalls unter Druck.
  • Dieser Schwerpunkt in der Kleinregion werden wir nun parallel zu unseren Klimaschutzaktivitäten setzen. Es gilt eben unser Handeln nachhaltiger zu machen und CO2-Emissionen zu vermeiden und gleichzeitig sich auf die Hitze und Trockenheit vorzubereiten.

BGM Thomas Jechne: E-Mobilität und Ladestationen

  • Schwerpunkte in unseren Klimaschutzaktivitäten liegen im Bereich Mobilität. Dabei gibt es durchaus mehr beachtete Themen wie den ÖBB-Ausbau der Pottendorfer Linie oder Kooperationen beim Radwegeausbau. Ein anderes Thema, dass vielleicht weniger beachtet wird, aber uns durchaus sehr wichtig ist und wir sehr erfolgreich umsetzen, ist der E- Ladestationen-Ausbau.
  • Gemeinsam wurden nun wieder 10 öffentliche Ladestationen durch die Kleinregion im gesamten Gebiet errichtet. Diese Bezahlladestationen wurden von den Gemeinden finanziert und werden von der EVN betrieben.
  • Infrastrukturausbau und professioneller Betrieb sind wichtig und ein Gebot der Stunde.
  • Ich erläutere das anhand von 2 Beispielen: 1.) Für Besitzer von Einfamilienhäusern ist es bisher relativ einfach auf ein Elektroauto umzusteigen. Hier ladet man zumeist zuhause an der Steckdose in der Garage oder der Garageneinfahrt. Personen, die in Mehfamilienhäusern wohnen, werden da stark benachteiligt. Dort besteht eine Barriere zur Elektromobilität, weil man eben am Parkplatz oder der Tiefgarage nicht einfach sein Auto aufladen kann. 2.) Gerade bei Firmenautos gibt es – aufgrund der bisherigen Förderlandschaft – einen großen Boom. Ohne Ladeinfrastruktur im Ort, könnten viele Angestellte ihren Firmen-PKWs nicht aufladen und müssten womöglich noch den eigenen privaten Strom verwenden. Wir sehen, dass viele der Ladestationen in unseren Gemeinden bereits gut angenommen werden.
  • Wir werden sehen, wie der Ladestellenausbau vorangeht. Als Kleinregion wollen wir eben Barrieren zum Klimaschutz abbauen und auch sinnvolle Technologien unterstützen. Trotzdem wünschen wir uns starke Partner aus der Wirtschaft. Wir haben nun eben rund 100.000 € für den aktuellen Ladestationen-Ausbau investiert. Es braucht noch weitere Initiativen, wenn am Ende die meisten PKWs mit Strom fahren werden.
  • So bleibt man in der Kleinregion auch an diesem Thema weiter dran. Wir evaluieren und werden gegebenenfalls weitere Schritte setzen.

BGM Thomas Sabbata-Valteiner: PV-Offensive

  • Die Kleinregion engagiert sich ja schon länger im Bereich Klimaschutz und es ist ja weithin sichtbar, dass die Region zu den Windstrom-Exporteuren gehört. Ein für uns aber sehr wichtiger Punkt die kommunale PV-Offensive. Wir haben in Pottendorf im letzten Jahr 4 kommunale PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 100 kW in Betrieb genommen. Für dieses Jahr sind es 10 Anlagen mit zusätzlichen 272 kW. Damit produzieren wir rund 30% unseres Strombedarfs selbst.
  • Damit wir den auch selber nuten können, sind wir gerade dabei eine Kommunale Energiegemeinschaft für die kommunalen Verbraucher umzusetzen. Wir sehen das Jahr 2023 als die Zeit für den Probebetrieb. Die Erfahrungen wollen wir dann mit allen teilen, um so rasch als möglich jedem helfen zu können.
  • Die Wahrheit ist aber, es fehlt noch allen die Erfahrung. Alle Akteure sind Pioniere und noch niemand kann einen stabilen Betrieb bei Austausch von Strom gewährleisten.
  • Auch wir als Gemeinde stehen da noch am Anfang, aber wir investieren mutig in nachhaltige Technologien und wollen natürlich langfristig profitieren.
  • Da steht aber Pottendorf nicht alleine da. Auch die anderen Gemeinden in der Region investieren massiv in den kommunalen PV-Ausbau: Oberwaltersdorf, Tattendorf, Blumau-Neurißhof und natürlich Ebreichsdorf. Insgesamt reden wir hier aktuell von 22 kommunalen PV-Anlagen. Das sind 555 kW oder der Jahrestromverbrauch von rund 150 Haushalten.

BGM Rene Klimes: Bürgerbeteiligung Sonnenkraftwerk Blumau-Neurißhof

  • Eines dieser PV-Projekte ist unser ADEG-Markt. Das Gebäude ist prädestiniert für die Nutzung von Sonnenkraft, denn die Kühlanlagen und der Betrieb des Kaufhauses verursachen einen enormen Stromverbrauch. Mit 60 kW gehört die PV-Anlage zu den größten, die wir derzeit im kommunalen Umfeld errichten. Wir wollen das Dach ausnutzen und wissen, dass wir in den heißen Sommermonaten den Strom gut nutzen können.
  • Was macht dieses Projekt nun so interessant? Wir wollen es als Bürger:innen-Beteiligungsmodell umsetzen. Die Bevölkerung kann sich an der PV-Anlage beteiligen und BürgerInnen können Eigentümer eines PV-Paneels werden.
  • Mit Unterstützung der Kleinregion und der ENU wollen wir das Projekt dann im Frühjahr der Bevölkerung vorstellen. Eines möchte ich schon verraten.
  • Wir wollen für die Investition eine ungewöhnlich hohe Rendite bieten. Allerdings werden wir diese nicht in bar, sondern als Einkaufsgutschein für unseren Supermarkt ausgeben.
  • Damit setzen wir ein klares Signal zur regionalen Wertschöpfung und zum regionalen Einkauf. Nur wenn wir alle einen Teil unserer Möglichkeiten in der Region ausgeben und hier einkaufen, können wir im ländlichen Raum auch die Infrastruktur erhalten.
  • Wir wollen nicht zu Schlafstätten ohne aktives Leben werden und das Projekt ist dazu ein klares Signal: Kaufen wir regional und erhalten wir uns einen Teil unserer Lebensqualität!

UGR Christian Mesterhazi (KEM-Manager): „mei bonus“, Raus aus Öl und Gas

Ein großartiges, langjähriges Projekt in unseren Klimaschutzaktivitäten ist die Vernetzungsaktion der heimischen Betriebe. Kunden sollen dazu motiviert werden, bei heimischen Anbietern einzukaufen. Dafür wurde eine eigene „mei bonus“ Treue-APP entwickelt  siehe beigefügte Detail-informationen!

Hohe Förderungen (Bund & Land: 10.500 €): Es ist davon auszugehen, dass es rund 60 Ölkesseln auf 1.000 Haushalte gibt. Gelingt es rund 2/3 aller Kessel zu wechseln, würde der Bevölkerung rund 8 Mio. € an Förderungen zustehen. Auf der anderen Seite würde die Wirtschaft dadurch zumindest 30 Mio. € an Umsatz erhalten, vorausgesetzt es gibt das Material und die Arbeitskräfte. „Sauber Heizen für Alle“ wirkt direkt gegen Energiearmut: Für den Umstieg auf ein klimafreundliches Heizsystem bekommen einkommensschwache Haushalte bis zu 100 % gefördert. Um die Klimaneutralität 2040 zu schaffen, muss die Heizungsumstellung allen ermöglicht werden. Das soll durch die Aktion „Sauber heizen für alle“ gelingen - eine vom Bund finanzierte und gemeinsam mit dem Land Niederösterreich umgesetzte Förderung für einkommensschwache Privateigentümer:innen. Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser, die bisher mit Öl, Gas, Kohle oder Strom-Speicheröfen beheizt wurden, sind an die Nah- oder Fernwärme anzuschließen, sofern vorhanden. Alternativ kann auf eine Holzzentralheizung oder Wärmepumpe umgestellt werden. Gefördert werden alle umweltrelevanten Kosten für die Anlage sowie deren Planung und Montage, sofern das Heizsystem von einer befugten Fachkraft installiert wird. Weiters gilt es zu beachten, dass nur Leistungen gefördert werden, die ab dem Datum der Genehmigung des Förderantrags erbracht wurden. Antragsberechtigt sind Privatpersonen.

BGM Wolfgang Kocevar: abschließendes Resümee

  • Abschließend ein Resümee zu unseren Aktivitäten in der Kleinregion: Also wir arbeiten im Verein seit 2015 zusammen. Die Region hat sich gut zusammengefunden und es gibt bereits eine wirklich gedeihliche Anzahl an interkommunalen Kooperationen bei uns. Die Bürgermeister-kollegen haben hier ja nur jeweils ein Highlight aufgezählt.
  • Wie schon Obmann Otto Strauss berichtet hat, dreht sich ein Großteil der Aktivitäten um Klimaschutz und Anpassung an den bereits existenten Klimawandel. Da sind ja 2 sehr wichtige Dinge in der Daseinsvorsorge. Toll das wir das mit den Nachbargemeinden gemeinsam abwickeln können!
  • Wir investieren so viel wie noch nie in Nachhaltigkeit und wir bekommen dazu auch öffentliche finanzielle Unterstützung. Eigentlich sind es EU-Mittel und wir haben hier einen großen Aufwand in der Fördermittelgenerierung und Abwicklung. Andererseits entwickeln wir hier auch eine enorme Qualität für die Region und verbessern uns gemeinsam mit unserem operativen Team!
  • Man bekommt Fördermittel nicht geschenkt, weder vom Bund noch vom Bundesland. Es ist eine intensive Arbeit, die hier lange vorbereitet wird, bis man damit an die Öffentlichkeit gehen kann. So geben wir aktuell in der Kleinregion rund 200.000 € pro Jahr für Projektplanungen, Erhebungen und Projektevaluierungen aus. Knapp 30.000 € davon sind Eigenmittel der Gemeinden. Den Rest – rund 170.000 € - holen wir über die Förderprogramme.
  • Wie die Bürgermeister von Pottendorf und Mitterndorf gesagt haben, brauchen die Projekte oft mehrere Jahre an Vorlaufzeit und verursachen eben auch Kosten und Investitionen. Wir tun das für die Bevölkerung und zumeist sind es innovative Ansätze.
  • Ein schönes Beispiel sind die vielen PV-Anlagen auf kommunalen Dächern und auch jene PV-Anlagen, die derzeit von BürgerInnen privat errichtet werden. Die halbstaatlichen Strombetreiber sind nicht immer sehr hilfsbereit, um es höflich auszudrücken. Auf der anderen Seite drängt uns nun die NÖ Landesregierung große PV-Flächenprojekte mit einem etwas fragwürdigen Raumordnungsgesetz so auf, dass wir Bürgermeister aufgrund der Anfragen durchaus unter Druck kommen. Man könnte fast meinen, dass es der Landesregierung im Sinne der EVN darum geht, lieber PV am Feld als auf dem Dach! Dabei würde die EVN zweimal verdienen! Die BürgerInnen kommen zum Handkuss. Das ist nicht zu akzeptieren.
  • Als Bürgermeister ist mir jede PV-Anlage am Dach lieber als am Feld. Schön wäre, wenn uns die Landesregierung dabei unterstützen würde und nicht immer mit einer neuen Idee dagegen arbeitet.

E&UGR Christian Mesterhazi
KEM-Manager

Fotocredit: © Servus Nachbar

Mit freundlicher Unterstützung von

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