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April 2021: Insektenhotels richtig bauen

Alles unter einem Dach?
Warum die Insektenhotels aus dem Baumarkt oft mehr schaden als helfen. Und was man besser machen kann.

Die Ansammlung von angebohrten Holzstämmen, Schilf, Bockerln, Ziegelsteinen etc. als Insektenhotel ist mittlerweile sehr beliebt und in vielen Gärten anzutreffen. Das ist prinzipiell zu begrüßen. Die meisten dieser Behausungen sind aber offenbar ohne Befragung der Gäste gebaut worden, weshalb sie im Endeffekt nur lückenhaft bewohnt werden.

Holz seitlich anbohren
Der häufigste Fehler: Die Holzelemente werden stirnseitig angebohrt, um Gänge für Wildbienen und Hummeln zur Verfügung zu stellen. Jedoch neigt das Holz dadurch zu Sprüngen. Durch die Ritzen dringt Feuchtigkeit in die Gänge ein und die Brut wird von Schimmel befallen und stirbt ab. Irgendwie wissen die Insekten das und meiden diese Löcher. Richtig ist es, die Gänge ins seitliche Holz zu bohren und auf saubere Gänge zu achten, damit die filigranen Flügel nicht aufgerissen werden können. Das gleiche gilt für Rohre: Diese gehören nach dem Zurechtsägen gründlich ausgeputzt. Zapfen, Ziegel und Strohhäufchen hinter Gittern sind völlig sinnlos.

Lebensraum schaffen
Es nützt das perfekt gebastelte Insektenhotel nichts, wenn im unmittelbaren Umfeld kein Lebensraum und kein Nahrungsangebot vorhanden ist. In unseren (zumeist) ausgeräumten Gärten mit Golfrasen und Tujenhecken blüht viel zu wenig als Nahrungsangebot und Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten gibt es schon gar nicht. Die Umgestaltung eines Gartens in einen strukturreichen Naturgarten mit einem üppigen Angebot an blühenden Wildstauden während der ganzen Saison sollte daher das primäre Anliegen jedes Naturfreundes sein.

Insekten brauchen Boden
Wenn Sie wirklich was für gefährdete Wildbienen und Hummeln tun möchten, dann legen Sie schütter bewachsene Magerflächen aus ungewaschenem Sand an. Das ist aus ökologischer Sicht wesentlich wichtiger und effektiver, denn Dreiviertel aller solitären Wildbienenarten und auch ein sehr hoher Anteil der Wespen sind Bodennister. Sie profitieren von Insektenhotels nicht und wir werden sie niemals dort antreffen.

Auf geht’s!
Nehmen Sie Ihr Interesse für die Wildbienen – immerhin haben Sie bis hierher gelesen – zum Anlass, Ihren Garten bienenfreundlich umzugestalten und als krönenden Abschluss errichten Sie dann ein Insektenhotel!

Photos mit freundlicher Genehmigung von Werner David

webtipp
naturgartenfreude.de
Alles über Wildbienen und Co.

Buchtipp
Werner David:
Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen

Bild oben rechts:
Als Nisthilfe nicht brauchbar, da die Durchmesser der Röhrchen zu groß sind und sie keinen Abschluss haben. Weder Tannenzapfen noch Holzspäne noch Bauklötze werden von Insekten als Versteck angenommen.

Bild oben links:
Künstliche Nisthilfen (rechts im Bild) ersetzen Käferlarvenfraßgänge im Totholz (links im Bild), wie sie in der Natur besiedelt werden. Der Nutznießer sitzt in der Mitte.

Mit freundlicher Unterstützung von

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